Olantern

IM AUGE DES VERBRECHENS (CN Gewalt)

Olantern Fast auf den Tag genau vor einem Jahr erschütterte ein besonders kaltblütiges Verbrechen den kleinen Ort Olantern im Sauerland. Eine junge Joggerin hatte am Abend des 31. Oktober 2020, es war die Halloweennacht, vermutlich unbeabsichtigt die Aufmerksamkeit eines Unbekannten erregt, woraufhin dieser ein Auge auf sie warf. Das Opfer dieser grausamen Tat überlebte diese heimtückische Attacke nicht und die ermittelnden Behörden bildeten umgehend eine Spezialeinheit zur Ergreifung des unbekannten, flüchtigen Täters. Das Opfer war in Begleitung einer Freundin und die beiden Frauen hatten gerade eine Laufpause gemacht, als das Verbrechen geschah. Leider konnte die Freundin aufgrund des erlittenen seelischen Schocks keine brauchbare Angaben machen, außer, dass das Auge von einer Stelle oberhalb ihres Rastpunktes, von den felsigen Ausläufern des Lügenstein-Gebirges herabgerollt sein musste und das Opfer nur einen Augenblick später unter sich begraben hatte.  

Zwölf Monate lang ermittelte die Soko erfolglos, bis ihnen nun Kommissar Zufall zu Hilfe kam. Bei der Sichtung anonym zugespielter Tatortfotos einer Drohne, fiel ein Mann auf, der von den Felsen herunter filmte. Der inzwischen identifizierte Journalist eines kleinen regionalen TV-Senders war zwar noch am selben Abend als Zeuge vernommen worden, hatte aber keine tatrelevante Angaben machen können. Erst jetzt, bei der Durchsicht der Fallakte, stellten die Ermittler fest, dass der Filmer kaum zufällig mit der Kamera unterwegs gewesen sein und zu diesem frühen Zeitpunkt auch noch keine Kenntnis von der Tat gehabt haben konnte. Bei einer neuerlichen Vernehmung knickte der inzwischen Tatverdächtige ein und gestand den Überfall auf die junge Frau. Er gab vor, sie schon vor der Tat häufiger in dem Waldstück beim Laufen beobachtet zu haben. Als er sie dann einmal ansprach, hätte sie ihn äußerst hochnäsig abblitzen lassen und dabei jeglichen Augenkontakt vermieden. Deshalb hatte er ihr am Tatabend bewusst aufgelauert, um sich zu rächen und sie, indem er für seine Zeitung darüber berichtet, bloßzustellen. Er hatte nicht die Absicht, sie zu verletzen oder gar zu töten, aber als er das Auge auf sie warf, nahm er dieses Risiko in Kauf und auch, dass auch andere Menschen in Gefahr gebracht wurden. Woher er das Auge hatte und wie er es auf die Felsen verbrachte, ist noch nicht hinreichend geklärt. 

Der Verdächtige wurde dem Haftrichter vorgeführt und erwartet nun sein Gerichtsverfahren. Er wird kaum damit rechnen können, dass beim Strafmaß ein Auge zugedrückt wird. (h.m.k.)

Im Hintergrund des der Polizei anonym zugespielten Fotomaterials ist der als tatverdächtig geltende Journalist mit seiner Kamera erkennbar.

© Inhalt urheberrechtlich geschützt – H. M. Kaufmann 31.10.2021

(Alle Namen und Orte entspringen, wie auch die fiktive Geschichte, nur meiner Fantasie und wurden rein zufällig gewählt.)